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Abstract | Birgit Marzinka | Einsatz von Weblogs in der historisch-politischen Bildung

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In der Geschichtswissenschaft und -didaktik beginnt man sich zögerlich, aber seit einiger Zeit zunehmend für das Medium Weblog zu interessieren. So binden seit gut einem Jahr einzelne Historikerinnen und Historiker verstärkt Blogs in ihre Arbeit ein, um Forschungsprozesse zu dokumentieren und der breiten und/oder der Fachöffentlichkeit zugänglich zu machen, beispielsweise im Blogportal de.hypotheses.org. In der historisch-politischen Bildung werden Weblogs bislang kaum eingesetzt, obwohl diese zahlreiche Chancen eröffnen, mit Jugendlichen historische Inhalte zu erkunden.

Indem Weblogs den Nutzern und Nutzerinnen ermöglichen, selbst Beiträge zu verfassen, ist es möglich, kollektive Schreibprozesse und das forschende Lernen zu fördern. Geschichtliche Ereignisse oder Prozesse können aus unterschiedlichen Perspektiven dargestellt werden, wodurch unterschiedliche Geschichtsdarstellungen und -deutungen beleuchtet werden können. Weblogs bieten die Möglichkeit, Ergebnisse der eigenen Recherche unmittelbar festzuhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.  Auch der Lernprozess selbst kann sehr gut (öffentlich) dokumentiert werden. Die Kommentarfunktion ermöglicht, dass die Jugendlichen sich gegenseitig unterstützen, Inhalte verbessern und Tipps geben können. Durch das Nacherzählen der Geschichte wird die narrative Kompetenz gefördert.

Bei Jugendprojekten in der außerschulischen Bildung habe ich sehr positive Erfahrungen mit Weblogs gemacht. Wichtig ist, auf unterschiedliche (Schreib-)kompetenzen zu achten und unter Umständen unterschiedliche Medien einzusetzen, wenn Jugendlichen das Schreiben schwer fällt. Beispielsweise können Podcasts erstellt, Bilder eingefügt, kleine Filme oder auch Zeitleisten, historische und aktuelle Karten, Animationen oder andere frei verfügbare Quellen eingebunden werden. Diese Arbeit mit weiteren Medien bzw. die Einbindung von Webtools bedarf allerdings eines gewissen technischen Know-hows und sie ist zeitintensiv: Für den Einsatz von zwei bis drei Unterrichtsstunden ist der Aufwand zu hoch. Weblogs eignen sich besonders für den projektorientierten Unterricht und wenn ein Thema länger behandelt wird.

Ein Punkt, den man als Verantwortlicher oder Verantwortliche unbedingt im Blick haben sollte, ist das Urheberrecht. Dessen Bestimmungen sind Jugendlichen oft nicht bekannt und allzu schnell können mithilfe von Copy & Paste Texte und Fotos eingebunden werden, die urheberrechtlich geschützt sind.

Im Vortrag geht es um Möglichkeiten, Grenzen und kritische Punkte beim Einsatz von Weblogs in der historisch-politischen und außerschulischen Bildung. Ich stelle mehrere Weblogs vor, die in der Projektarbeit entstanden sind, und berichte von meinen Erfahrungen der Arbeit mit dem Medium.


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